Ich plante, mir eine Woche frei zu nehmen und so viel daraus zu machen wie möglich. Alles war recht kurzfristig, weil nicht klar war, ob ich mir tatsächlich frei nehmen konnte, aber die Route und Flüge waren schnell gebucht.
Am Samstag Morgen ging es also los nach Joburg! Nachdem Leonie, die drei Wochen Schulferien hat, schon am Donnerstag hoch geflogen ist und Lucas am Freitag, kam ich am Samstag nach. Endlich mal wieder fliegen :) Alles lief super, ich kam rechtzeitig mit dem Taxi am Flughafen an, gönnte mir ein leckeres Frühstück und hatte dann einen angenehmen 2-stündigen Flug mit South African Airways.
Stefanie (eine andere Freiwillige, die mit Christoph zusammen in Johannesburg lebt) holte mich mit unserem gemeinsamen Mietauto vom Flughafen ab und wir fuhren auf direktem Weg in die Stadt ins Hipster Viertel Braamfontein, wo es von stylishen Menschen nur so wimmelte, die in die vielen Vintage Läden, Bars und den Neighbourgood Market strömten. Dort warteten Leonie, Ben und Bennett auf uns. Ben und Bennett sind die 2 Freiwilligen, die in Soweto leben und arbeiten - einem 3-Millionen-Einwohner Township neben Johannesburg.
Ich holte mir erst einmal eine Kokosnuss auf dem Neighbourgood Market und genoss es, angekommen zu sein. Es war ein tolles Gefühl, endlich mal in Johannesburg zu sein und mir die größte Stadt Südafrikas anschauen zu können.
Nach ein wenig Vintage Shopping in Braamfontein fuhren wir weiter in die größte Mall der Stadt - Sandton City. Dort holten wir einen Gutschein für Lauren, eine Freundin von Steffi und Chris, bei deren Geburtstagsparty wir abends eingeladen waren.
Das Motto war "Dumbest ways to die" - Dümmste Wege, zu sterben. Sehr komisch fanden wir das. Wir dachten uns trotzdem etwas aus und verkleideten und als Drogensüchtige, Julia von Romeo & Julia, und Suizidgefährdete. Auf der Party fanden wir dann heraus, dass "Dumbest ways to die" eine Handy-App ist. Haha. Naja man sah uns unsere Verkleidungen sowieso nicht wirklich an und die Party schien sowieso eher eine kurze Angelegenheit zu werden - es gab erst Abendessen, zusammen mit Laurens Familie, und wir kamen uns leicht fehl am Platz vor... Wir machten das Beste daraus und gingen dann gegen 11. Vorher hatten wir uns noch das Spiel Argentinien - Holland in einer Bar auf der "7th" angeschaut - eine Strasse in Mellville bei uns um die Ecke, die vergleichbar mit der Lower Main in Obs ist.
Am nächsten Morgen in Mellville machten wir alle zusammen - Leonie, Steffi, Lucas, Christoph, Belinda, Ben und Bennett ein großes Frühstück und aßen im schönen Innenhof. Das Wetter in Johannesburg ist im Winter sehr viel sonniger als in Kapstadt, weshalb es tagsüber angenehm warm ist, aber nachts auch sehr kalt.
In der gemütlichen Wohnung von Steffi und Chris - klein aber fein! Beide haben eigene Zimmer, in der jeweils 2 Leute schlafen können, und nebenan ist auch noch ein Gäste Apartment, so dass wir alle locker Platz fanden.
Nachmittags fuhren Leonie, Chris, Ben, Bennett und ich nach Soweto. Ich wollte mal einen Eindruck vom Leben dort bekommen.
News
Hier fuhren wir an der Skyline Johannesburgs vorbei. Die Stadt wirkt wirklich gigantisch - viel 'städtischer' als Kapstadt, da hier all die großen Firmen ihren Sitz in Downtown haben. Anders als in Kapstadt gibt es also ne Menge Hochhäuser.
In Soweto angekommen, schauten wir uns zuerst das Haus von Nelson Mandela an. Dort wohnte er sehr lange, zuerst mit seiner ersten und dann mit seiner zweiten Frau und seinen Kindern. Das Haus ist heute ein Museum und ist voll von interessanten Erinnerungsstücken an Mandelas unglaubliches Leben. Leonie und ich schlossen uns einer Führung an.
Mandelas große Familie
Die Straße des Museums ist eine der einzigen touristischen Straßen in Soweto
Wir fuhren auch noch zum "Hector Pieterson Square" - der Platz, der Hector Pieterson gewidmet ist in Gedenken an seinen Anti-Apartheids-Kampf. Er wurde im Alter von nur 12 Jahren bei einer Demonstration erschossen.
Das Foto des sterbenden Hector sorgte weltweit für Aufsehen. Er wurde dadurch zur Symbolfigur des Aufstandes der schwarzen Bevölkerung gegen das Apartheidsregime.
Ein paar Selfies müssen sein! ;)
Die Orlando Towers: Früher einmal Fabrik, heute Vergnügungszentrum
Nach dem Kulturprogramm ging es weiter mit Sowetokultur.
Wir holten uns "Kotas" zum Abendessen - ein Viertel Toastbrot, ausgehöhlt und mit Pommes, Würstchen und Soßen gefüllt. Typisch, günstig, lecker und sehr satt machend.
Dann habe ich mal Ben und Bennets Wohnung kennen gelernt. Noch kleiner als Steffis und Chris Haus, aber super gemütlich:) Es ist echt interessant, zu sehen, wie die anderen Freiwilligen in Südafrika so leben.
Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein paar Hunters in einer Bar um die Ecke, die normalerweise proppevoll ist, hab ich mir sagen lassen.
Die Nacht verbrachten wir wieder in Johannesburg, da es am Montag mit unserem Trip los gehen sollte und wir früh aufstehen mussten.
Insgesamt habe ich so tolle Eindrücke erhalten und denke schon darüber nach, ob ich nicht im August noch mal eben hochfliegen und ein zweites Wochenende in Joburg/Soweto verbringen soll :)
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