Freitag, 13. September 2013

Long Street

Freitag ist Pilates Tag. Grant, der Witze machende Lehrer, hat auch dieses Mal nicht an Sarkasmus gespart. Seine Witze gingen meist auf die Kosten von Josefine und mir, den Whities.
Ich muss mich an seine Art noch gewöhnen, denn man muss wirklich sehr gut über sich selbst lachen können.
Man lernt aber sehr viel in seinen Stunden, über die Atmung, verschiedene Muskelgruppen und wie man sich gesund und richtig bewegt.
Danach habe ich Tania in der Garderobe geholfen, die Kostüme für die Stepping Out Tour zusammenzustellen. Während dieser Tour fahren die Kinder, die in Kapstadt unterrichtet werden, in die Dörfer, die abseits der Stadt liegen. Dort werden auch Kinder von Dance for All Lehrern unterrichtet.
Die Stadtkinder treten dann gemeinsam mit den Landkindern in verschiedenen Dörfern auf.
Dafür müssen natürlich ganz viele Kostüme entworfen und zusammen gepackt werden, was recht lange gedauert hat, da man ständig alles mit verschiedenen Listen abgleichen muss und dann noch den einen fehlenden Handschuh oder den fehlenden Gürtel suchen muss.
Schließlich waren wir soweit fertig und ich konnte mich am Nachmittag mit Leonie und Viola auf der Long Street, in der City, treffen. Ich bin direkt von Athlone aus mit dem Minitaxi gekommen, das jedoch nicht im Touristenzentrum gehalten hat, sondern etwas außerhalb. Ich wusste nicht wo ich war, und weit und breit sah ich nichts Vertrautes. Außerdem war ich die einzige Weiße, um mich herum viele Obdachlose.
Okay, dachte ich, vielleicht war das keine gute Idee.
Beim Vorbereitungsseminar haben wir gelernt: Wenn man sich verirrt, darf man niemals so aussehen, als hätte man sich verirrt. Also ging ich schnurstracks in irgendeine Richtung und fragte mich durch, bis ich irgendwann auf der Long Street gelandet bin.
Ich glaube aber, es ist ganz gut, solche Erfahrungen zu machen, um zu wissen, wie viel man sich zutrauen kann, wenn man alleine ist.
Auf der Long Street war es dann richtig cool. Viele individuelle Läden, afrikanische Sachen, Vintage Läden... Man kann hier auf jeden Fall sehr gut shoppen und wir haben sogar ein paar Schnäppchen gefunden. Ich habe mir ein Top für 6 Euro gekauft und Leonie sich einen Rock aus einer Boutique für wenig Geld, der vorher auf einer Modenschau war.
Außerdem gibt es schöne Cafés und Restaurants und natürlich Clubs, die man tagsüber aber kaum bemerkt.
In den Seitenstraßen der Long Street sind viele Marktstände, bei denen handgemachte Accesoires, Lebensmittel, Blumen und Souvenirs für wenig Geld angeboten werden.
Zurück fuhren wir mit dem Zug, der direkt nach Observatory fährt. Definitiv das schnellste und sicherste Verkehrsmittel, dafür etwas teurer.
Abends sind wir dann alle zusammen, nachdem wir keinen Tisch mehr im Pancho's bekommen haben und uns auch der Billardclub nicht zugesagt hat, ins Ganesh auf der Lower Mainroad gegangen und haben Savannah getrunken und Samoosas gegessen. Hallo Wochenende!

1 Kommentar:

  1. Auch ich verfolge deinen Blog jetzt. Liebe Grüße nach Kapstadt.
    Erna Mikus

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